18 December 1878, Letter from Johann Peter Frautschi to his brother Christian Frautschi



University of Wisconsin-Madison. Max Kade Institute. Frautschi Letters (MKI/Frautschi3/JP1878G)

Electronic version: http://frautschi-letters.mki.wisc.edu/let/JP1878/JohannPeter1878.html


Elisabeth, den 18 December 1878

Werher Bruder

Deinen Brief vom 28 November haben wir richtig erhalten, wo du uns den Tod deines kleinen Kindes anzeigtest. Wie sehr es noch Eltern über Verlust kleiner Kinder Schmerz[t], so haben doch solche Kinder ein großes Vorrecht denn sie sind der Gefahr und Müh allen Erdenlebens enthoben und können anstatt deßen da sein wo kein Leid und Geschrei mehr ist, sondern lauter Seeligkeit.

Die Dispertheria [Diphterie=Diphtheria?] ist eine Krankheit, daß wer sie einmal gehabt hat daß sie einen Reitz hinterläßt und leicht wiederkehrt. Meine Frau hat sie als Mädchen auch gehabt und seitdem hat sie of wieder einen Anfang davon gehabt aber immer wieder erstickt mit _____ und Karmelitewaßer und sie mußte sich besonders in kälterer Jahreszeit den Hals und die Ohren häufig
zugebunden halten. Hier in Amerika machte sie sich ein Gurgelwaßer von Essig Psätzer [?] Salz und Salpeter und noch eine Art Medizin dazu welches wir jetzt nicht mehr kriegen können.. Jetzt nimmt sie nichts anderes als Schwefel verbrennt ihn auf Kohlen oder heißen Ofen und läßt sich den Rauchoder Dampf in den Mund kommen soviel se aushalten kann mehere Male des Tages.

Wir ähren aber dieses Jahr sonderbar zum Dank eggen Gott verpflichtet da wir uns alle wunderbarer Weise ziemlich einer guten Gesundheit erfreuen. Den 6ten Mai 1870 ist uns unser ältester Sohn geboren und getauft Albert und die Elise den 12. Juni 1871 und Herman den 18. Februar 1875.

Unsere Ente war dieses Jahr eine gesegnete aber die Fruchtpreise sind hier oben nicht groß. Wir hatten ein fruchtbares Jahr und viel Regen so daß das Gertreide an manchen Orth Minisotas zu früh sich am Boden legte. Und kurz vor der Ernte war eine große Hitze welche die Frucht zu schnell reiffte so daß manche trotz Mühe und Arbeit eine sehr _______ Ernte hatten. Hier oben auf dem hohen Hügelland war die Frucht ziemlich gut.

Ich hab auch noch diesen Herbst 108 Acker Land gekauft für 6,00$ Dolar.Es ist alles nur Priere [Prärie?] ohne Gebüsch 25 Acker sind darauf gebrochen schönes Land und kleine steinige Hügel und auch viel Heuland aber auch Sümpfe welche sich aber ausgraben laßen alles durcheinander, ich werde es einstweilen nur für Viehweide und Heuland gebrauchen. Es liegen aber noch 40 Acker zwischen meinem und dem gekauften Land, welches ich auch kaufen könnte, aber es gefällt mir nicht und so hab ich nur ein Stück 4 Ruthen breit davon gekauft.

Freundlicher Gruß und Neujahrswunsch von mir und meiner Familie

Jo Peter Frautschi